Sevim Dagdelen| Zu Rosa und Karl!
Am 15. Januar 1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin von reaktionären Freikorps-Soldaten ermordet. Der Antimilitarismus der KPD-Gründer ist in Zeiten von Hochrüstung und NATO-Säbelrasseln gegen Russland und China aktueller denn je. Krieg und Kapitalismus waren für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht untrennbar miteinander verbunden.
Wie in den vergangenen Jahren haben Linke für den zweiten Sonntag im Januar zur traditionellen Luxemburg-Liebknecht-Demonstration aufgerufen – unter Einhaltung der Corona-Abstandsregeln und dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz.
„Nicht Ermattung, sondern Kampf auf der ganzen Linie, das ist es, was uns not tut“, schrieb Rosa Luxemburg 1910 – das ist auch heute unsere Aufgabe. Im Aufruf zur Bündnis-Demonstration am heutigen 10. Januar heißt es denn auch: „Die wachsende Gefahr einer atomaren Vernichtung, der Klimawandel und die Umweltzerstörung, die rapide um sich greifenden sozialen Verwerfungen in den Hauptländern des Kapitals und die absolute Verelendung in den vom Kapital besonders ausgepressten Weltgegenden, der weitere Niedergang zivilisatorischer Errungenschaften, so der stetige Abbau der bürgerlichen Demokratie und die damit einhergehenden Faschisierungstendenzen, all das – nicht Viren geschuldet, sondern dem Kapitalismus! – muss auf ganzer Linie bekämpft werden. Eine andere Welt bleibt unser Ziel. Der Kapitalismus darf nicht das letzte Wort der Geschichte sein. Nicht dem US-Imperialismus und der NATO, nicht einer zunehmend militarisierten EU, nicht einem imperial wiedererstarkenden Deutschland darf das letzte Wort überlassen werden. So schwer es auch ist, in Anbetracht der täglichen Nachrichten nicht zu ermatten.