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Foto: akebi.de

aga-online.org:  – Berlin, 06.12.2014: Genozidleugner nutzen in Berlin Räume des Deutschen Gewerkschaftsbundes – antirassistische Initiative AKEBI protestiert

Unglaublich, aber wahr: Während sich weltweit Gemeinden, Künstler_innen und Wissenschaftler_innen auf das Gedenkjahr 2015 vorbereiten, üben sich türkeistämmige Genozidleugner wie Dogu und Mehmet Perincek, Ali Söylemezoglu und andere in fortgesetztem Bestreiten der historischen und juristischen Tatsache.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund stellt für die öffentliche Genozidleugnung – nicht zum ersten Mal – seine Räume zur Verfügung. Dagegen protestiert an diesem Wochenende die Berliner antirassistische Initiative AKEBI mit folgendem Brief an den DGB:

Sehr geehrte Damen und Herren,
Sehr geehrter Herr Wetzel,

wir sind eine kleine AktivistInnengruppe aus Berlin, die sich mit den rassistischen Tendenzen innerhalb der türkischen bzw. türkeistämmigen Migranten beschäftigt.

Der armenische Völkermord hat im Kampf gegen Diskriminierung, Nationalismus, Rassismus in der türkischen Gesellschaft eine Schlüsselrolle. Der bis heute andauernde Heldenkult um die ausführende Elite des Völkermords 1915 sowie Aktivitäten, um den Völkermord in Vergessenheit geraten zu lassen, sind wichtige Bestandteile unseres antirassistischen Kampfes. Dass sämtliche Mitglieder eines Volkes nur wegen ihrer Nationalität der Vernichtung oder nach offizieller Benennung der "Umsiedlung" unterworfen wurden, beruhte offenbar auf einem institutionellen Rassismus.

Dieses Thema in der Gesellschaft der Türkei zu tabuisieren, war eine der tragenden Säulen des türkischen Nationalismus. Somit ist jede Aufarbeitung des armenischen Völkermords in der Türkei, die die Grundlagen des Nationalismus in Frage stellt, als Drohung verurteilt und verfolgt. Dagegen trägt jeder Schritt in Richtung der Anerkennung des Völkermords und Vergangenheitsaufarbeitung zu einer friedlichen, libertären Gesellschaft bei.

An diesem Wochenende findet in Ihren Räumlichkeiten eine Versammlung zur gezielten Völkermordverleugnung statt. Ich bitte Sie, sich bewusst zu machen, dass - dem jüdischen Nobelpreisträger Elie Wiesel zufolge - jede Genozidleugnung die letzte Stufe dieses Verbrechens bildet. Ich bitte Sie auch, gezielten und provokativen Geschichtsverfälschungen nicht mehr den Weg zu erleichtern. Die Arbeiterklasse darf dem Rassismus keinen Platz bieten.


Mit freundlichen Grüßen
Nihat Kentel
http://www.akebi.de

 

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